Die zweite Wochenhälfte am Emsradweg

Wir haben weiterhin Glück mit dem Wetter. Die zweite Wochenhälfte unserer Emsradwegtour ist angebrochen. Unsere Lust, weiter gen Norden zu fahren, ist ungebrochen. Wir stellen fest, dass wir sehr auf den Weg fokussiert sind und erlauben uns keine größeren Besichtigungen, stattdessen aber ausgedehnte Pausen und inhalieren förmlich die örtlichen Gegebenheiten, Innenstädte, Fachwerkhäuser, Häfen, Restaurants, Cafés ...


Donnerstag, unser vierter Tag am Emsradweg

Der nächste Morgen ist cowboymäßig frisch. So frei fühlen wir uns im Moment auch tatsächlich. Wir sehen unseren Atem beim Sprechen und Atmen. Als Lagerfeuer dient unser Gaskocher und es gibt Kaffee. Es ist eine schöne Morgenstimmung.

Die Ems bei Rheine. Schon ganz schön gewachsen.
Die Ems bei Rheine. Schon ganz schön gewachsen.

Nach ausgiebigem Frühstück und dem üblichen Zusammengepacke, wir haben mittlerweile eine wie selbstverständliche Routine entwickelt, kommen wir noch mit unseren Nachbarn ins Gespräch. Über die Hunde, wie sollte es anderes sein. Die haben nämlich auch einen fröhlichen Gesellen. Sie erzählen uns von deren spontanen Tripp, sich ein Wohnmobil gemietet zu haben und damit einige Wochen in Deutschland unterwegs gewesen zu sein und am Nachmittag das gute Stück wieder zurückzugeben. Coronabedingt. Ihr Urlaub sei mit dem heutigen Tag zuende und sie wohnen mal gerade 30 Km entfernt.

Sie werden sich nun ein Wohnmobil zulegen, sagen sie uns, als Ergebnis ihrer noch jungen und ersten Erfahrungen.

Nach der interessanten Plauderei verabschieden wir uns von dem älteren sympathischen Ehepaar und ziehen von dannen, nicht, ohne zuvor nochmal ein Wort der Bewunderung über unsere Art des Fahrradurlaubs mit Hund und Hänger mitzugeben. Wir nehmen es gerne an.

Wir machen Halt ins Emsdetten. Dort kaufe ich mir eine neue Hose, weil meine alte buchstäblich aus allen Nähten geplatzt war, als ich mich auf mein Fahrrad schwang. Dann gabs noch einen Kaffee und schon gings bei strahlendem Spätsommerwetter weiter.
Irgendwo im Wald, in der Nähe von Veltrup, machen wir im "Waldhotel", einer schönen Gastronomie auf dem Weg, Pause. Wir essen draußen bei bestem Wetter nett & gut. Es ist eine wunderschöne Atmosphäre! Urlaub - hach!

So rollen wir dann weitere 32 Kilometer weiter und kommen diesmal ohne Hetzte vor drohender Dämmerung bei Lünne auf einem C-Platz an. Dieser wird von einer älteren engagierten Niederländerin geführt. Das Einchecken dauert mehr als eine halbe Stunde. Unmittelbar vor uns hat ein Caravan-Camper versucht, seinen Platz mit seinem funkelnagelneuen Wohnwagen einzunehmen. Der Endvierziger hat dabei leider einen anderen Caravan mit seinem offen aufgestellten Seitenfenster geschrammt. Das zog sich hin, bis der endlich unter Regieanweisung der resoluten Niederländerin seine endgültige Position gefunden hatte.


Unsere Übernachtung

  • Campingplatz Blauer See GbR, Moorlager Str. 4a, 48480 Lünne, Tel: 0170 77 122 55
  • Preis: 18 €
  • Unser Eindruck: einfache, saubere Anlage, ruhig, Badesee. Entspannte Leute. Empfehlenswert 👍

Freitag - unser fünfter Tag am Emsradweg

Von Lünne gehts zunächst nach Lingen. Zur frühen Mittagszeit treffen wir dort ein. Schon kilometerweit vorher kündigen riesige Kühltürme des Kernkraftwerks die niedersächsische Stadt im Emsland an. Wir kehren auf dem Marktplatz bei heiterem Sonnenschein bei einem Italiener ein und sitzen draußen. Es ist wenig los. Werktag und keine Ferienzeit. Wir haben freie Platzauswahl.

Wir hoffen, in Meppen einen C-Platz zu finden. Bei unserer Recherche vorab stellen wir fest, dass dort der örtliche C-Platz bereits dicht hat. Vom Betreiber erfahren wir telefonisch von einem anderen C-Platz, der geöffnet haben soll und bekommen die Telefonnummer. Dort wiederum sagt man uns, dass der auch dicht hat und der Kanuclub in Meppen vielleicht auch als Radreisende eine Übernachtung anbietet.
Da es noch mittags ist, entschließen wir uns zur Weiterfahrt. Im 21 Kilometer entfernten Meppen treffen wir am Kanuclub niemanden an, alles ist verrammelt. So ein Mist!

Am nächsten Morgen zahlten wir und machten uns auf den weiteren Weg Richtung Norden.

So fahren wir also weiter. Beim Verlassen der Stadt steht ein großes Schild mit Eigenwerbung: "Meppen, die fahrradfreundlichste Stadt Niedersachsens". Ausgerechnet da fängt die Wegstrecke für ein paar Kilometer an, richtig holprig und schlecht zu werden. Huckel folgt auf Huckel, von Wurzeln hochgedrückter Asphalt. Paradoxe Ironie 😂

Am nächsten Morgen zahlten wir und machten uns auf den weiteren Weg Richtung Norden.

Wir treten also wieder gegen die Zeit umso kräftiger in die Pedale und kommen gegen 18:30 in Haren an der Ems an. Dort gibt es einen Hafen und ein wenig später finden wir den unauffälligen C-Platz. Wir sind froh, diesen gefunden zu haben, wenn auch die Rezeption geschlossen hat. Immerhin gibt es eine Telefonnummer und schließlich wird alles gut. Wir dürfen unser Zelt auf dem vorgelagerten Volleyballplatz aufbauen, außerhalb des eigentlichen Platzes. Egal. Drei andere Zelte stehen schon da.

Am nächsten Morgen zahlten wir und machten uns auf den weiteren Weg Richtung Norden.
Haren an der Ems
Haren an der Ems

Nachdem wir alles gerichtet hatten, wollten wir wenigstens nett essen. Der nur wenige hundert Meter entfernte Ort war uns auf Anhieb sympathisch. Ein beschauliches Städtchen in Niedersachsen mit vielen typischen Häusern aus rotem Ziegelstein. Wir schlenderten durch den Ort, entschieden uns für einen Italiener und waren erstaunt, dass es mehrere Restaurants in dem wirklich kleinen Kaff gibt. Ein Zeichen, dass dort öfter mehr los ist. Jedenfalls nahmen wir drinnen Platz; eine riesige hallenartige Restauration - und wir waren die einzigen Gäste. Den ganzen Abend! Draußen saßen auch zwei Paare. Wir haben prima gegessen und eine gute Nacht gehabt.


Am nächsten Morgen zahlten wir und machten uns auf den weiteren Weg Richtung Norden.


Unsere Übernachtung


  • Knaus Campingpark, Kirchstr. 52, 49733 Haren, 05932 / 73 389 77
  • Preis: 27 €
  • Unser Eindruck: sauber & gepflegte Anlage. Für Fahrradtouristen teuer. Man zahlt genauso viel wie Leute mit Reisemobil. 😕
  • Tagestour: 61 Kilometer

Sonnabend - der sechste Tag am Emsradweg

Entspannter Blick beim Mittag
Entspannter Blick beim Mittag

Wir fuhren gemütlich über Lathen nach Walchum, einem wieder sehr beschaulichen Örtchen an der Ems mit Yachthafen, Gastronomie "am Wegesrand", wo wir selbstverständlich Rast machten. Es gab leckere Fischgerichte, wir wählten beide Stint,  und wir entspannten, wieder bei bestem Sonnenschein und idyllischem Ausblick.

Nach diesem schönen Aufenthalt strampelten wir noch ein ordentliches Stück nach Papenburg und nahmen den einzigen C-Platz dort in Beschlag. Er liegt etwa zweieinhalb Kilometer vom Ortskern entfernt in ruhiger Lage und hatte geöffnet - puh!
Wir bauten unser Minicamp auf und machten uns in die schöne Stadt. Da es aber wieder relativ spät war und die Dämmerung einsetzte, gingen wir direkt in ein gut besuchtes Restaurant. So eine Radtour sorgt dann doch schon für reichlich Appetit.
Leider haben wir von Papenburg nicht wirklich viel gesehen. 


Unsere Übernachtung

  • Campingplatz Papenburg, Zum Poggenpoel 101, 26871 Papenburg, Tel: 04961 974026
  • Preis: hab ich vergessen 🤫, aber haben wir als sehr preiswert in Erinnerung
  • Unser Eindruck: sehr netter Empfang, saubere moderne sanitäre Anlage, Gaststätte dabei, die sogar geöffnet hatte. Empfehlenswert 👍

Sonntag, der siebte Tag am Emsradweg

Auf dem Weg aus Papenburg nach Leer, unserem nächsten Ziel, kommen wir direkt an der Meyerwerft vorbei, wo dann auch ein ziemlich großes Schiff "in der Mache" war. Die Meyerwerft ist ja bekannt dafür, dass sie manchmal riesengroße Kreuzfahrtschiffe wartet, umbaut und sogar gelegentlich selbst eines komplett neu zum Bauen in Auftrag bekommt.
Unser Weg kreuzt wunderschöne Windmühlen und kommen an sehr wohnlichen Häusern vorbei, wo man am liebsten einkehren möchte.
Wir stellen einen erhöhten Fahrradverkehr auf unserer Tagestour fest. Schnell wird klar: ach ja, ist ja Sonntag. Dass aber Sonntag mittag in der Leerer Fußgängerzone alles rammelvoll ist, finden wir erstaunlich. Aber was solls. Es hat auch was Gutes und finden draußen einen Platz beim Italiener und essen lecker zu Mittag.

Es ist einer der wenigen Tage, wo wir am Nachmittag mal nicht fast abgehetzt auf dem wenige Kilometer außerhalb von Leer gelegenen Campingplatz ankommen und einen sonnigen Platz für unser Zelt einnehmen. Ein Stromkasten ist auch in der Nähe und erweist sich als praktisch, können wir doch einfach alle energiehungrigen Smartphones und den Fahrradakku aufladen.
Wir genießen die Ruhe, die wärmende Septembersonne, lesen und entspannen beim Spaziergang am Wasser. Im Laufe des Spätnachmittags treffen zwei junge Frauen ein, die ebenfalls mit Fahrrad unterwegs sind, dann ein älteres Ehepaar, auch mit Rädern. Schließlich gesellt sich noch ein Wanderer dazu. Ich bin neugierig, wie es sich so wandert und kommen ins Gespräch. Er erzählt, dass er tatsächlich weitgehend "querfeldein" geht, denn die offiziellen Wege müssen sich oft Radfahrer und Fußgänger teilen und das sei nicht immer so entspannend als Wanderer. Seine Freundin findet das wohl cool, aber so cool, dass sie ihn immer begleitet, nun auch wieder nicht. Ich plauder noch eine ganze Weile mit dem Wanderer aus Hamburg über seine Erfahrungen und natürlich über seine Ausrüstung. Schließlich verabschieden wir uns in die Kojen und am nächsten Morgen schon zieht jeder seiner Wege. Mir bleibt noch: ziemlich interessant, eine große Tour aus der Perspektive eines Wanderers zu kennenzulernen. (Das muss ich unbedingt auch mal machen!)


Unsere Übernachtung

  • Ems-MarinaCamping GmbH & Co., Marinastr. 14-16, 26789 Leer, Tel. 0491 9975 1581
  • Preis: 20 € (mit Strom "und Hund". Ein Hund hat 3 € zu zahlen. (Darüber lass ich mich grundsätzlich ein andermal aus)
  • Unser Eindruck: freundliche Betreiber, die, so stehts in der Quittung, den C-Platz im August 2018 aus der Insolvenz übernommen haben und bemüht sind, allen Gästen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Ansonsten: saubere sanitäre Anlage, Gaststätte dabei, die auch geöffnet hatte. Hat alles gepasst. Empfehlenswert 👍

Montag, der achte Tag am Emsradweg

Heute soll der Tag sein, an dem wir unser Ziel erreichen. Emden. Bis dahin haben wir noch einiges zu pedalieren. Emden ist nicht mehr weit. Aber, wie sollte es auch anders sein, bietet die große norddeutsche Stadt am Wattenmeer keinen Campingplatz. Lediglich Stellplätze für "unschöne" Wohn- und Reisemobile. Somit müssen wir etwa 14 Kilometer außerhalb, dafür aber direkt am Wasser, einen schön gelegenen Platz aufsuchen. Der Wermutstropfen: wir können Emden nicht erkunden. Erst den C-Platz aufsuchen, alles aufbauen, um dann wieder 14 Kilometer zurückzufahren; dann wäre es wieder dunkel und überhaupt. Nein!

Wir fuhren viel am Deich entlang. Schafe waren häufig unsere Begleiter. Unser Hund fand das interessant. Schließlich kamen wir nach Ditzum, einem zauberhaften Ort direkt an der Ems zur Mündung in den Dollart und Nordsee. Wir mussten die Fähre nehmen, um Emden gegenüber zu erreichen. Noch knapp über eine Stunde Wartezeit. Das passt. Schnurstracks kehrt gemacht für 150 Meter und im Gasthaus "Fährhaus" Fisch gegessen. Wir haben sogar draußen einen prima Platz bekommen. Klasse.
Dann setzen wir rüber. Keine zehn Minuten später Anker geworfen und ab nach Emden. Vielleicht sechs Kilometer. Wir halten dabei trotzdem noch Ausschau nach einem Campingplatz, kommen aber nur sehr zentrumsnah am Hafen an diesem Wohnmobilstellplatz an. Das wirkt irgendwie bizarr: wie Seehunde steht Reisemobil neben Reisemobil, dazwischen keine zwei Meter Platz und die Leute haben ihre Liegen rausgeholt und liegen in der Sonne. (Ich glaube, ich wäre allein vom Anblick und der Masse an Leuten genervt als Anwohner ...)

Schließlich kommen wir in Knock beim Siel und Schöpfwerk an, wo es zum gleichnamigen Campingplatz geht. Wir planen zwei Übernachtungen ein, da ich den morgigen Dienstag komplett für den Autotransport benötigen werde.
Der Platz bietet wegen des "späten September" keine Gastronomie mehr, ein Einkauf von Kleinigkeiten ist nicht mehr möglich. Angesichts der Abgeschiedenheit zur nächsten Ortschaft ziemlich doof. 
Nun denn. Am Dienstag fahre ich gegen 9:00 Uhr zum Bahnhof nach Emden. Frau & Hund bleiben am Platz und entspannen den einzigen ganzen Tag auf unserer Radtour, wo wir zwei Übernachtungen auf demselben Campingplatz verweilen.

Es ist leicht neblig, nur schwach kämpft sich die Sonne durch. Eine frische wie herrliche Morgenatmosphäre. Ich komme zeitig an und plante eigentlich den Zug gegen 10:30 zu nehmen. Der Bahnmann meinte, in fünf Minuten geht ein Zug, wo ich nur einmal umsteigen muss und eine halbe Stunde früher da wäre. Na denn. Geschafft! Nun sitze ich im Zug und lasse Ort für Ort an mir vorbeiziehen und erkenne an einigen Punkten tatsächlich die Stellen wieder, wo wir wenige Tage zuvor gewesen waren. Da fahren wir acht Tage und in weniger als vier Stunden bin ich, im Schnelldurchlauf sozusagen, wieder am Auto. Viele Gedanken gehen in meinem Kopf umher. Vor meinem geistigen Auge erlebe ich so einige Passagen unserer Radtour noch einmal und stelle fest, dass wir viel gesehen und erlebt haben, obwohl wir jeden Tag gefahren sind, kein Museum besucht, keinen Tag pausiert haben, aber trotzdem sehr zufrieden sind.

Am Auto zurück, mache ich ein "Beweisfoto" für die in der Ferne Gebliebenen. Ich treffe die Betreiberin des C-Platzes, wir plaudern noch ein wenig und kann es kaum abwarten, ob der Kühlschrank gekühlt und das Sonnenpanel die Zweitbatterie des Campers ausreichend geladen hat. Er hat! Genauer gesagt: es hat alles funktioniert. Der Kühlschrank muss nur wenige Stunden aus gewesen sein, die Batterie hatte nämlich nicht mehr ausreichend Spannung gehabt. (Mein erster Schreck.) Aber als ich die Kompressorkühlbox öffnete, waren alle Dinge noch angenehm gekühlt. Nichts war verfault oder schlecht geworden. Beide 👍👍 hoch! 

Dann fahre ich auch schon los. Es sind ja immer noch über 300 Kilometer via Autobahn zurückzulegen. Unterwegs mache ich noch einen anständigen Einkauf, um unsere Obst- und Gemüsevorräte aufzufüllen und damit wir abends gemeinsam am Platz vernünftig essen können. Meine bessere Hälfte musste den Tag über recht spartanisch verbracht haben.

Am nächsten Tag, wir haben Mittwoch, verabschieden wir uns von der letzten Station unserer Emsradtour. Nun sind wir wieder ganz einfach Touristen mit Camper und Fahrrädern am Fahrzeugheck und fahren gemütlich nach Norden. Dort erkunden wir die schöne kleine Stadt bei Norddeich, wo man direkt nach Norderney übersetzen kann und besuchen Freunde, um unsere noch frischen Erlebnisse zu berichten, die hier -das geben wir zu- nicht alle Erwähnung finden können, weil das sonst sooooo lange dauern würde, bis wir fertig wären. 


Unsere Übernachtung

  • Campingplatz Knock e.V., Am Mahlbusen 1, 26723 Emden, Tel: 04927 / 567
  • Preis: 33 € f. zwei Nächte, (Hunde "zahlen" hier 1,50 € die Nacht)
  • Unser Eindruck: mit etwa 14 Kilometer relativ weit von Emden entfernt, freundlicher Chef, saubere sanitäre Anlage, Kiosk (geschlossen) 😐 

Groteske am Schluss

Als wir aus unserem Fahrradurlaub frisch zurückgekehrt waren, erhielt ich per Mail eine Zahlungsaufforderung. Ich sollte eine Stornogebühr von 30 € an den Zweckverband Erholungsgebiet Unterbacher See Düsseldorf zahlen. Das war der Platz, den wir am Beginn unserer Fahrt antelefonierten, aber am gleichen Spätnachmittag wieder absagten, also stornierten, weil wir ihn nicht mehr rechtzeitig erreicht hätten.
Man präsentierte im Nachhinein die AGB'en und forderte zwei Wochen später erneut zur Zahlung auf und drohte mit weiteren Schritten.
Es folgte eine entsprechende Antwort meinerseits. Seitdem haben wir nichts mehr von dort gehört. Manchmal ist es einfach nicht zu fassen!

Ein Fazit

Für Mitte bis Ende September eine Radtour in Norddeutschland hatten wir auffallend schönes Reisewetter. Keinen Tag Regen. Stattdessen regelmäßig Sonne satt und stahlblauer Himmel. Für unsere Emsratour klasse. Trotzdem: hoffentlich regnets bald wieder ordentlich und genügend.

Campingplätze haben häufiger schon geschlossen ab September. Da macht es Sinn, regelmäßig morgens schon per Mobiltelefon/Tablet zu schauen, wo man in etwa am Nachmittag ankommen will - und vorher unbedingt anrufen. So haben wir zB. erfahren, dass dieser oder jener C-Platz schon zu hat und dabei alternative Tipps bekommen. Das war sehr hilfreich.
Unsere im fahrradtauglichen Format daherkommende Karte "bikeline"vom Verlag Esterbauer hatte mindestens zweimal auf unserer Strecke C-Plätze eingezeichnet, die so gar nicht da waren. Sehr ärgerlich! Im Geleitwort der Tourenkarte wird drum gebeten, Änderungen etc. dort zu melden. Für eine 15 € teure Karte, 12. Auflage  2020, erwarten wir da schon etwas mehr. Abgesehen davon braucht man, wenn man der hervorragend ausgeschilderten Wegstreckenführung folgt, überhaupt keine Karte. Für unsere nächste Tour dieser Art werden wir wieder eine ganz banale Karte, zB. Nordwestdeutschland von Michelin für 6,90 € nehmen. Sehr genau mit C-Plätzen und ohne eigene Redaktionsmitarbeit. Dennoch: für viele mag das Radtourenbuch von bikeline aber sehr hilfreich sein, weil dort viele Informationen neben den Kartenabschnitten mitgegeben werden, auf die man nicht unbedingt stößt, wenn man nur aufs Fahren fokussiert ist.

Wir hätten gerne ab nachmittags gerne immer einen C-Platz angesteuert. Aber das sollte aus den vorgenannten Gründen leider nicht so sein. Das sollte man berücksichtigen, wenn man sich in dieser Jahreszeit auf eine Radtour macht. Gerne wären wir regelmäßig immer in den Ort spaziert, in dem wir übernachten, einen Bummel gemacht und abends zum Essen irgendwo nett eingekehrt. Urlaub halt. Wir haben uns nicht zuviel abverlangt. Trotz allem hat uns unsere Emsradtour sehr gefallen (wir waren ja ständig in irgendeinem Restaurant 😉

Preise der C-Plätze (Dies ist eher ein genereller Kritikpunkt)
Es ist schon erstaunlich, mit welcher Frechheit manch ein C-Platz von zwei Fahrradtouristen mit Zelt den selben Preis fordern wie von einem Ehepaar mit einem elf Meter langen Reisemobil. Das steht dann auch auf einem frei ausgewählten Platz, während wir zB. auf dem Volleyplatzfeld vor dem C-Platz neben der Straße zelten durften.
Hinzu kommt die Preisgestaltung bei Hunden. Wir zahlten von null bis vier € für den Hund für eine Übernachtung.
Dies bestärkt uns einfach nur darin, künftig verstärkt Stellplätze anzusteuern, wenn wir mit dem MiniCamper unterwegs sind. Uns kommt es bei Übernachtungen  auf Ruhe und ein Maß an Geborgenheit oder Sicherheit an und nicht auf Campingplatzatmosphäre. Das bieten Stellplätze allemal.

Brehjean - Das bessere Tagebuch