Frühlingserwachen

04.05.2023

War der Vormittag noch von Arbeit geprägt, wagte ich einen Blick zu viel aus dem Fenster.

Dieser, verbunden mit zahlreichen Gedanken, die aufeinander trafen, hat bei mir spontan den Entschluss ausgelöst, gleich am Nachmittag meine sieben Sachen zu packen und mit Hund & MiniCamper in den Kaiserstuhl zu düsen. Wandern, übernachten, Stille und Atmosphäre pur genießen und am nächsten Tag eine weitere Wanderung unternehmen.

Der MiniCamper ist schnell bestückt und die Wasserkanister befüllt, die Kühlbox präpariert, Hundefutter eingepackt und unterwegs mache ich im Ort am Rhein noch einen kleinen Einkauf, damit es abends ein leckeres Abendbrot gibt und auch für den nächsten Tag vorgesorgt ist.
So organisiert, trudel ich mit Hund auf dem in den Weinbergen wunderbar gelegenen Waldparkplatz ein. Dort steht bereits ein älteres Ehepaar mit einem Camper in Kastenwagenformat. Sie kommen auch aus der Nähe und haben die Sonne und erste Frühlingswärme gesucht. Da, wo sie wohnen, sagen sie, sei es die ganze Zeit arg kalt und ungemütlich.
Das Schöne ist, man darf dort stehen - und übernachten. Und es sollten auch nicht mehr Übernachter werden.

Blick aus der Küche. Gegenüber sind die Vogesen.
Blick aus der Küche. Gegenüber sind die Vogesen.

Mit Hundi, der mal wieder völlig aus dem Häuschen ist vor Freude, gehe ich erstmal einige Kilometer einen schönen Waldweg mit mäßigen Steigungen und Gefälle. Wir sind etwa zwei Stunden unterwegs und ich genieße das Sonnenlicht, das sich durch das Blattwerk des Mischwalds Bahn bricht. Entspannung macht sich in mir breit.  Das gefällt mir, außerdem habe ich heute keine Lust auf schweißtreibende Anstiege. Und ist es mittlerweile früher Abend und vor meinem geistigen Auge breitet sich schon ein reichhaltiges Essen aus, obwohl wir noch nicht zum Stützpunkt zurückgekehrt sind. Ein untrügliches Zeichen für eine baldige Brotzeit.


Gute Nacht
Gute Nacht

Nach der anständigen Vesper verwandel ich den MiniCamper mit wenigen Handgriffen in ein gemütliches Nachtlager und drehe mit Hundi anschließend noch eine letzte Runde. Zu schön ist die spätabendliche Stimmung.

Wie herrlich! Im Grünen aufzuwachen bei frühmorgendlichem Gezwitscher der Vogelwelt. Die erste Runde mit dem Hund gedreht, gibt es dann Kaffee & Frühstück und eine knackig erfrischende Kurzdusche. Danach verwandel ich den MiniCamper wieder in den Tagmodus, und wir machen uns bei strahlendem Sonnenschein auf eine Halbtagestour, auf der wir knapp zehn Kilometer zurücklegen. Alles unweit meines Wohnortes und doch ist unser Kurztripp charakterlich sehr urlaubsnah. Ich lasse meinen Füßen wie Gedanken freien Lauf ...


Stunden später wieder zurück am mobilen Domizil, gibt es eine Siesta und Kaffee. Ziemlich entspannt machen wir uns später wieder auf Richtung nach Hause. Dort wartet Arbeit auf mich, die ich als solche gar nicht wahrnehme. Der nachfolgende Freitag geht dann auch so was von entspannt zur Sache. Eine gute Idee, einfach mal mitten in der Woche spontan eine Nacht woanders im Freien zu verbringen. Nicht selten liegt das Gute so nah, denke ich. Sollte ich öfter mal machen.


Munter bleiben
Brehjean - Das bessere Tagebuch