Spanien im Mai - erste Woche

15.05.2022

Samstag - 7. Mai

Bis gestern wie üblich Arbeit. Danach haben wir keinen Handschlag gemacht wie packen, Klamotten ins Auto verstauen, Reiseroute auf der Karte nachschauen. Muss wohl an der Arbeit liegen. Heute morgen ging alles ganz entspannt. Wir packten unsere sieben Sachen, der Camper war mit einer stoischen Gelassenheit abfahrbereit, wie wir es in der Vergangenheit jedenfalls selten hatten. Wir haben also dazugelernt 👏.

Mittags sind wir losgekommen. Uns war es egal, ob wir um 10 Uhr oder um 16 Uhr weggekommen wären. Vielleicht waren wir deshalb so entspannt. Wir fuhren zunächst die "weiße Autobahn", um dann auf der N 83 weiter mautfrei Richtung Biarritz zu juckeln. ("Weiße Autobahn" werden diese genannt, weil sie im Elsaß gebührenfrei sind.)

Aus irgendeinem belanglosen Grund sind wir dann doch auf der dann kostenpflichtigen Autobahn ein gutes Stück gefahren und haben dann die Nationale (N7) genommen. Die sind nahezu durchgängig zweispurig und fast so flott zu fahren wie die Autobahn. Wir haben dann die Richtung Clermont-Ferrand genommen.

Kaum zu glauben: ein Autobahnrastplatz
Kaum zu glauben: ein Autobahnrastplatz

Unterwegs machten wir zwei Pausen. Eine davon noch auf der Autobahn. Einen solchen Rastpaltz habe ich noch nicht gesehen. Der ist so was von rießig und hat wunderbare Park- und Übernachtungsmöglichkeiten, dass man nicht glauben kann, dass man sich auf déinem Autobahnrastplatz befindet. Selbst unser Hund konnte dort frei laufen. Sehr empfehlenswert für die Übernachtung bei der Durchreise: Autogrill Aire de Beaune-Tailly - A6.

Überhaupt war der gesamte Verkehr einfach ungewohnt ruhig. Letztlich aber klar. Weil im Mai noch keine klassische Reisezeit ist und außerdem Samstag nachmittag. Wenig Verkehr, schönes Frühlingswetter, kein Berufsverkehr - und dazu Urlaubsstimmung, die sich allmählich dazugesellte.

Erste Nacht geparkt
Erste Nacht geparkt

Gegen 19 Uhr finden wir in der Nähe von Clermont-Ferrand eine wunderbare Übernachtungsmöglichkeit direkt am Fluss Allier dank Park4night. Wir sind mitten im Grünen im Wald, hören die urigsten Vogelstimmen und es wird diesbezüglich lebendiger, je später es wird. Es ist einfach beeindruckend, welche Möglichkeiten sich manchmal auftun auf der Suche nach einer optimalen Übernachtung. Derweil essen wir einen leckeren Salat und genießen die zauberhafte Atmosphäre. Langsam kehrt die Dunkelheit ein und wir sind nun langsam für eine schlafreiche Nacht bereit.

Wir haben 490 stressfreie Kilometer zurückgelegt und haben über kleine Straßen Zentralfrankreich durchquert. Rechts unsere Reiseroute - Das war unser erster Reisetag.   Gute Nacht 🌙


Sonntag - 2. Tag

Eine urwaldartige Nacht. Ich dachte, die Vögel geben mal "Ruhe". Aber weit gefehlt. Immer mal wieder habe ich nachts die urigsten Vogelstimmen gehört. Und das, obwohl ich meinte, gut geschlafen zu haben. Die ersten Stunden war aber nicht viel mit Schlafen. So richtig geschlafen habe ich gegen fünf und dann bis neun Uhr. Insofern alles gut. Frau & Hund haben eher durchgeratzt.

Beim Frühstück dann habe ich dann festgestellt, doch das eine oder andere vergessen zu haben. Nämlich meinen Einkauf dafür und für Hundi ein paar Ochsenziemer. Beides für die ersten Tage unserer Reise. Nicht weiter schlimm. Aber so gaaanz cool und gelassen, wie wie ich gestern noch dachte, war die Vorbereitung dann doch nicht. Geärgert habe ich mich vielleicht zwei Minuten. Geht doch.

Beim Frühstück dann habe ich dann festgestellt, doch das eine oder andere vergessen zu haben. Nämlich meinen Einkauf dafür und für Hundi ein paar Ochsenziemer.

Beides für die ersten Tage unserer Reise. Nicht weiter schlimm. Aber so gaaanz cool und gelassen, wie wie ich gestern noch dachte, war die Vorbereitung dann doch nicht. Geärgert habe ich mich vielleicht zwei Minuten. Geht doch.

So wie es aussieht, war es auch: idyllisch.
So wie es aussieht, war es auch: idyllisch.

Heute haben wir lediglich 170 Kilometer zurückgelegt. Immer noch autobahnfrei über Nationalstraße und Departementstraßen. Dazwischen lag ein mehrgängiges Mittagessen in einer Pizzaria in einem kleinen Ort (lecker) und ein Spaziergang irgendwo in der Auvergne. Gegen 17 Uhr haben wir einen wunderbaren Platz direkt an der Dordogne gefunden und uns diskret platziert. Wir befinden uns gegenüber dem Ort Souillac. Das Frühlingswetter gibt angenehme 25° her, ansonsten ist es einfach sehr ruhig. Genau das, was wir gut brauchen.


Montag - 3. Tag

Heute sind wir 394 Kilometer gefahren. Nur Landstraße. Man, was sich das ziehen kann. Neun Stunden waren wir unterwegs und haben noch einen Teil der Dordogne durchfahren und dann die Region Périugeux. Stichwort Gänseleberpastete. Hat einen umstrittenen Ruf gehabt. Schmeckt aber leider auch gut. Die Region ist landschaftlich einfach nur schön. Viele Häuser und Höfe in der Landschaft, dabei die meisten mit Turm. Alte Häuser, Stein auf Stein, aber alle älteren haben einen Turm. Als ob das so eine Art Wettbewerb gewesen war - wie auch immer. Jedenfalls sehr schön. Wir folgen einem Schild ins Nirgendwo. Foie gras vom Producteur. Als wir den Hof finden (mal wieder in wunderschöner Landschaft, frische Heuernte, betörender Duft), erzählt uns der Bauer, der gerade im Büro sitzt, dass er nix hat. Wegen der Vogelgrippe gab es Probleme und es tue ihm leid usw.

Nun ja. Dann wissen wir bescheid. Wir fahren weiter und kommen an einer regionaltypischen Genossenschaft vorbei. Bremsen, rein, kaufen. zufrieden weiter. So die Kurzform. Wir fahren -gefühlt - Stunde um Stunde weiter und machen einen Abstecher in Espelette, ein sehr bekannter Ort für sein Produkt: Piement rouge, also scharfer Paprika. Das ist sowas wie ein Standartgewürz in Frankreich. Im Ort trifft man ihn überall an. Es erinnert fast an Transilvanien, wo über jeder Haustür dicke Knoblauchzehen hängen. Natürlich kaufen wir auch dort etwas vom Producteur und fahren dann etwa 15 Kilometer weiter zum Parken. Es ist schließlich schon 19 Uhr durch. Wir haben 29° und finden den süßen Platz. Alles an der Beschreibung trifft zu: Wasser, Toilette, Picknick im Grünen. Nur, dass das Mini-Parken (drei, vielleicht vier Pkw) entsprechend begrenzt ist, hat der Schreiber der Zeilen von p4N noch mitgeteilt. Aber nicht, dass der Platz direkt, wirklich direkt am Kreisel der Orstdurchfahrt liegt, am Kreisverkehr ohne jeglichen Abstand. Geht gar nicht. Außerdem sind wir jetzt sowieso verwöhnt.

Wir entscheiden uns zu fortgeschrittener Stunde für einen Campingplatz. Derer gibt es zahlreich welche, die in St. Jean direkt am Atlantik liegen. Alles sehr beengt. Die Wege, die Parzellen, aber auch soweit ok. Wieder erstaunt uns, das vieles voll ist. Immer mal Plätze frei, aber eben doch sehr gut bevölkert.

Wir sind zufrieden, essen Abendbrot und gehen dann an den Strand. Wir sitzen direkt am Wasser auf Kieselsteinen und Nessi geht einige Male schwimmen. Er muss nämlich den Frisbee öfter rausholen. Was er aber gerne macht. Sonnenuntergang, Wellenrauschen, Wasserplätschern. Meine Frau ist besonders zufrieden.

Morgen wird's noch mal überwiegend ein Tag im Auto sein, danach soll sich das Verhältnis Auto-Draußenaktivitäten allmählich umkehren.


Dienstag, 4. Tag

Ein sonniger Tag. Wir kommen gemütlich in die Gänge. Nach dem ausgedehnten Frühstück befüllen wir noch den Transit mit Frischwasser, 50 Liter fasst der integrierte Tank. Dann einen Kaffee für die Fahrt und wir werden uns schnell handelseinig, wohin genau und welche Route. Denn das ist manchmal gar nicht so einfach. Wir wollen nach Kantabrien, dann Asturien. Die Regionen liegen nebeneinander. 450 Kilometer. Um 10 Uhr juckeln wir los. Nach zwei Stunden und lediglich 53 Kilometer Fahrt schlage ich vor, die Autobahn zu nehmen. Ständig Kreisel, Lkw's und reichlich Trecker, kleine Baustellen usw. Aber sagenhafte Landschaft! Die Zeit zu schade, im Auto zu verplempern, wenn wir doch besser am Zielort wunderbare Wandertouren machen könnten. Das Argument überzeugte uns beide. Ich war begeistert von mir 🙃.

Mir ist keine Autobahn bekannt, die so viele Steigungen, Gefälle und Kurven bietet, wie die Richtung Bilbao und Santander. Kein zwei Kilometer geradeaus. Das ist nicht übertrieben. Und die Geschwindigkeitslimits in langen Kurven sind auch eher optische Höchstwerte, die man besser um wenigstens zehn Prozent unterschreitet - und dabei immer noch scharfe Schräglagenbelastung bekommt. Atemberaubende Landschaft stets gratis dazu. Unfassbar schön!!

Wir besuchen Santillana del Mar. Ein durch und durch mittelalterliches Städtchen. Man kann ohne irgendwelche Umbauten Filme drehen, die vor 700 Jahren spielen. Sehr schön, sehr beschaulich, tolle Restaurants (natürlich haben wir eins ausprobiert) und feine Hotels. Als wir im Restaurant waren, gab's Sprachbarrieren. Aber die tolle Spanierin zeigte Humor. Letztlich erhielten wir als letzte Gäste (16:30 !) noch ein tolles drei-Gänge-Menu. In Spanien isst man mittags ab etwa 14:30 Uhr. Restaurants und Tabernas bieten ab etwa 13:30 Uhr Essen und das meist bis 16 Uhr. Aber wir waren dann schon spät dran. Aber was für ein tolles Essen (wir wussten nicht, was wir bestellten - zu viele Missverständnisse. Und haben alle viel gelacht.) Es gab Muscheln in Salatblätter, Eintopf mit deftigen Fleischeinlagen (lecker), danach Dorrado mit Pommes. Dann Vanilleeis mit Schokospritzern und Kaffee ohne lêche). Was war der Fisch frisch, lecker und hmmm. Es war wirklich ein außerplanmäßiges Esserlebnis. Kantabrien: sehr reizvoll.

Unser Übernachtungsplatz am Morgen
Unser Übernachtungsplatz am Morgen

Wir sind dann noch etwa 90 Kilometer gefahren. Nun sind wir mitten in den asturischen Bergen, von Bergen, Kühen und Pferden umgeben. Wir haben eine mega-idylische Übernachtungsmöglichkeit gefunden: mal wieder am A.... der Welt. Aber das mögen wir ja. Eine Wiese in den Bergen wurde mit Rollsplitt vershen zum Parken. In der Nähe ist sogar ein Hotel. Sonst nur Bauernhöfe. Man zahlt vier Euro Parkgebühr und hat im wahrsten Sinne des Wortes seine Ruhe. Unbedingt empfehlenswert. Der Ort heißt Piñeres und liegt an der CA-857. Auf Empfehlung des freundlichen Besitzers haben wir am Abend noch eine willkommene wie schweißtreibende fünf Kilometer Tour gemacht. Und sagenhafte Ausblicke genossen. So schön kann Urlaub sein. Heute haben genau 415 Kilometer zurückgelegt. Dank Autobahn also direkter, als das durch-die -Dörfer-schleichen.


Mittwoch - 5. Tag

Vom Parken bzw. Übernachten - wie auch immer - bei Piñeres an der CA-857, sind wir dann gegen halb zehn wieder losgefahren. Neun kurvige Kilometer zurück nach La Herminda (ein traumhafter Ort, unbedingt empfehlenswert!), dann links dem Rio Deva gefolgt nach Puerto de San Glorio. Wir haben auf Höhe 1609 Meter Höhe Pause gemacht und sind erstmal knapp 3 Kilometer zum Gipfel gegangen. Auf dem Weg habe ich die Frisbeescheibe geworfen, die außerplanmäig über hundert Meter geflogen war. Der heftige Wind griff mit Stärke acht unter die Scheibe (der Wind war sturmreif) und es sah aus, als würde sie von unsichtbarer Hand gelenkt. Jedenfalls flog das Ding reichlich den Abhang runter und erhielt dabei mehrmals neuen Auftrieb. Wir gaben es verloren. Unser Hund suchte trotzdem weiter. Ich entschied mich, auch nicht aufzugeben. Also bin ich den steilen Abhang hinabgestiegen. Vor meinem geistigen Auge schwirrte die Schlagzeile der örtlichen Presse: "Urlauber bei Versuch, die Frisbeescheibe seines Hundes zu finden, abgestürzt...."Aber weit gefehlt. Ich schaffte den Abstieg. Nessi musste ich nicht lange bescheid geben. Nach wenigen Minuten hatte er das Ding wiedergefunden. Und dann ging's wieder bergauf. Mich hat's ne halbe Stunde Zeit und Zusatzpuls verschafft. Aber ehrlich gesagt, war ich froh um die Aktion. Irgendwie ein Erfolgserlebnis.
Nach der Gipfelstürmung auf knapp 1700 Meter und einigen Fotos haben wir nach der Rückkehr eine Kleinigkeit im Camper gegessen und sind dann 27 Kilometer weiter gefahren durch zauberhafte Berglandschaft. Während sie Siesta machte, sie hatte einfach schon zu viel gegessen - selbst schuld), bin ich im Dorf in einer kleinen Bar/Restaurant gewesen. Es war 15:30 Uhr. Ich fragte vorsichtig und zurückhaltend, wie es nun mal meine bescheidene Art ist, ob die Chefin franz. spricht. Nein. Englisch: nein. Deutsch:nein. Da lachte sich einer der wenigen Gäste krum und schief. War irgendwie eine witzige Situation. La Jêfe fragte, ob ich ein Menu wollte. Ich bejahte und deutete an, mich draußen zu platzieren. Sie nickte. Danach ging alles so gut, als hätte ich spanisch gesprochen. La Jêfe kam nämlich mit einer kleinen abgegriffenen Art Fibel an (Format einer Mundorgel, echte Pfadfinder werden sich erinnern) in vier Sprachen. Sie sagte, was sie hatte und deutete auf das Wort. Ich ging mit dem Finger weiter und fand die deutsche Entsprechung. So stellte ich das Menu zusammen und alles war gut. Und sehr witzig.Ich habe einen megaleckeren Salat als ersten Gang gegessen, danach gab's Forelle mit gebratenem Schinken (irre Kombi!). Dann Nachtisch Pudding mit Karamell (lecker) und einen klasse guten Kaffee. 13 fuffzich. Auch klasse. Und eine schöne Erfahrung mal wieder. Geht doch!

Nach dieser schönen Siesta fuhren wir etwa 27 Kilometer und fanden den anvisierten Parkplatz vor, der mit einigen Baumstämmen verbarrikadiert war. Keine Zufahrt möglich. Sehr schade. Wahrscheinlich wurde dieser häufiger als umsonst&draußen-Übernachtung genutzt. Die Straße führte zwischen zwei Flüssen entlang und es war ein Sträßchen. Übrigens 20 Km/h mit gefälle und Ansonsten auf der Strecke: nichts und niemand. Und wieder sowas von sagenhaft schön!Der Ort, der kommt, ist Cain. Er besteht aus vielleicht fünfzehn Häusern, ein Bergdorf im Tal inmitten von Schluchten. Hier führt alles in die Sackgasse. Man kommt, um zu wandern. Und eine Bar/Restaurant aufzusuchen. Dann muss man wieder umdrehen, denn mit Fahrzeug, auch mit Fahrrad geht's einfach nicht weiter. Nur zu Fuß. Die wenigen Häuser sind selbsterklärte Supermercados mit gratis Parkplätzen, auch für die Nacht. Das geben die Hinweisschilder her. Hier stehen wir nun, haben in dem Supermercado, wo wir parken, in berauschender Flussnähe, uns etwas eingedeckt (Ehrensache) und haben dann zu recht später Stunde noch zwei Stunden eine Miniwanderung unternommen. Buchstäblich atemberaubend! Nix für Leute, die nicht schwindelfrei sind. Einfach am Flusslauf mehrere Kilometer gegangen. Sagenhaft tief. Sagenhaft hohe Felsen. Nahezu alles ohne Geländer. Auch, wenn der Weg streckenweise bis zu zwei Meter Breite aufweist, geht's an einer Seite locker 30 Meter tief in die Fluten bzw. auf die Felsen. Tolle Impressionen.
Gute Nacht 🌙


Donnerstag - 6. Tag

Gerne wären wir (eher ich) noch zum Eisgletscher gegangen. Aber das Wetter sollte sich zuziehen. Vom Sackgassendorf Cain wäre es die gleiche Route gewesen, die wir gestern schon angegangen waren. Zum Gletschersee dann aber elf Kilometer. Von dort kann man sich für schlappe vier € mit Privattaxi zurückbringen lassen.

Wir entschlossen uns fürs Auto. Dann aber sind's 88 Kilometer. Ein kleiner Unterschied mit großen zeitlichen Auswirkungen. Immerhin kann man nur kurvenreich und langsam vorankommen (wollen wir ja auch). Unterwegs haben wir diskutiert - Und siehe da: heute Abend sind wir in Salamanca. Direkt am Rio Tormes parken & übernachten wir. Den Gletscher haben wir ob des Zeitaufwands nicht angefahren. Innerlich entschied ich mich, nochmal herzukommen. Mal schauen, ob ich es realisiere. Aber in Riaño im Parque regional Montaña de Riaño Mampodre hielten wir und unternahmen heute eine wunderschöne, und wie sich zeigen sollte, kräftefordernde Wanderung. Wir sind ein kleines Stück am Embaise de Raño gegangen. Die ersten zwei Kilomter kamen ganz harmlos daher. Die zwei folgenden gingen dann zur Sache. Einerseits Ruhe. Nur Vögel, Kuhglockengebimmel in der Ferne und sonst nix. Wau! Dann eine leichte Steigung, die immer heftiger wurde. Am Ende unserer spontanen Exkursion ging ich die letzten vielleicht 800 (steilen) Meter weiter, derweil meine Frau sich ins Gras niederließ, um mit ihrem Blick den noch nicht vorhandenen Wolkenformationen zu folgen. Dafür hatte sie extra ihre große Jacke für alle Fälle ausgebreitet und sich hingefleetzt.

Unsereiner spielte den Gipfelstürmer mit Hund, obwohl sie es  war, die zur Wanderung aufrief(!).  -  Nun denn. Es wurden etwa acht tolle Kilometer. Und dank der zeitversetzten Essgewohnheiten haben wir in einem Restaurant (nicht Taberna!) gegen 15:30 Uhr gut und teuer gegessen (nicht so wie gestern - Ungeduld hat einen Preis). Der Salat war verrückt: Blattsalat, Walnüße, Ziegenkäse (wie eine Art Roquefort), Apfelstückchen, 2 Kleckse Marmelade und noch irgendwas). Meine Mutter hätte gesagt: raffiniert!

Die Strecke nach Salamanca hat uns über einige kleine Dörfer geführt, die sehr einfach wirkten Teilweise erinnerte mich dies an meinen ersten Amerika-Tripp, wo ich einige Landstriche abseits der Highways durchstreifte. Wir sind heute 324 Kilometer gefahren.

Jetzt aber ist erstmal eine gute Nacht am Fluss bei wieder irre vielen Vogelstimmen angesagt. Und morgen werden wir den ganzen Tag Salamanca besuchen und genießen. Gute Nacht 🌙


Freitag - 7. Tag oder Salamanca den ganzen Tag

In aller Ruhe bei sommerlichem Wetter und dörflicher Ruhe haben wir heute den schönen Platz verlassen. wir machten einen Einkauf in einem Supermercado und fanden einen großen Parkplatz mit Entsorgungsmöglichkeit für Wohnmobile und Lkw und Frischwasseraufnahme. Alles war kostenlos. Ein toller Service!

Somit sind wir komplett unabhängig ausgerichtet für die nächsten Tage. Dann fahren wir ins Stadtzentrum und haben einen kühlen Parkplatz im Parkhaus gefunden. Auf unserer nun fast einwöchigen Reise stellen wir zum wiederholten Mal fest, dass die Größe eines Transits, Bullis bzw. vergleichbare Fahrzeuge das Maximum an Platz, Komfort und Reisereichweite bietet. In den letzten zwei Tagen konnten keine großen Plastikbomberwohnmobile dahin fahren, wo wir hinfuhren. Wir trafen auch keine an. Genauso wie im Parkhaus 🫠

Salamanca hat eine der (oder die) älteste Universität der Welt. 1221 gegründet, ist sie in verschiedenen Fachgebieten präsent und weist unfassbare 800 Jahre alte Studienräume auf. In solch altehrwürdigen Gemäuern hätte ich auch gerne studiert. Natürlich sind im Laufe der Jahrhunderte Erweiterungen hinzugekommen, auch aus den letzten geschätzten 30 Jahren. Alles passt architektonisch wunderbar ins Stadtbild. Verantwortet haben dies die guten alten Dominikaner.

Mittags (für uns später Mittag), nämlich 14:30 Uhr kehrten wir in eine der vielen Lokalitäten ein. Das heißt, wir saßen draußen im Schatten in der alten Innenstadt. Wir haben in schöner Atmosphäre Menu(s) für zwei Personen genossen und dafür 38 € gelassen. Drei Gänge - das ging gut. Übrigens: weder deutsch, noch französisch geht zur Verständigung. Selbst englisch ist häufig Fehlanzeige. Aber wir kamen trotzdem gut klar & es wird immer besser.

Abends kehrten wir an den selben Platz zurück und verbrachten eine weitere Nacht am selben Ort, am selben Fluss. Auch hier erstaunlich: die Vogelwelt ist nachts in unterschiedlichen Lautstärken und Vogelstimmen präsent. Die scheinen nachts durchzumachen. So wie wir früher 🤭


Munter bleiben
Brehjean - Das bessere Tagebuch