Auf nach Ostpreußen
Wir fahren nach Ostpreußen, jawoll.
Um genauer zu werden, über Bremen, die Müritz, Stettin und Stargard, Danzig und weitere Orte, um schließlich in Masuren die wunderbare Landschaft und atemberaubende Idylle, Küche, Land & Leute näher kennenzulernen. Wir werden möglicherweise nicht weit von Kaliningrad, ehemals Königsberg, vorbeikommen.
Wir nehmen Hund, Räder und Fahrradhänger mit und wollen, man ahnt es, viel mit den Rädern unterwegs sein. Mitte September zu starten ist immer so ne Sache: wird's spätsommerlich gnädig oder geht im nördlichen Osten schon der Herbst los?
Eine Kristallkugel haben wir nicht und die Wettervorhersagen taugen bestenfalls für drei, vielleicht vier Tage. Und selbst dann ist man vor Überraschungen nicht gefeit.
Wie auch immer. Los geht's! Wir starten gegen 14 Uhr und fahren aus dem Elsaß, diesmal die deutsche Autobahn, und haben - oh Wunder!, keine Staus. Wir nehmen unser erstes Quartier an der Burg Herzberg ein, mit Burgschänke. Eine unbedingte Empfehlung! Diese liegt etwa 11 Km von der Autobahnausfahrt Alsfeld Ost entfernt und man biegt dann rechts ab und hat 3 Km im Wald auf einem Berg (logisch!) vor sich und ist mir vor zwei Jahren eher zufällig aufgefallen, weil ich mich verfahren hatte. Eine echte bewohnbare Burg aus dem 13. Jahrhundert, ein echter Baron und eine lange Tradition sprechen für sich. Dort wurde übrigens 1968 das erste "Hippiefestival" abgefeiert, sogar noch vor "Woodstock". Campieren vor der Burg ist ausdrücklich erlaubt, man muss es in der Burgschänke, betrieben von einem sehr engagierten Ehepaar mit Kindern, anmelden. Man zahlt 10 € und darf dort legal im Wald an der Burg campen. Man hat zwar keinen Service wie Toiletten und so. Aber echte Camper sind ja eh autark unterwegs. Obwohl an dem Abend eigentlich geschlossen, wurden wir spontan und freundlich bewirtet. Der sternenklare Nachthimmel, die wunderbare Ruhe und ein grandioser Morgen haben uns sofort das so schöne Urlaubsgefühl vermittelt. Mitten in Deutschland.

Dann sind wir in Hildesheim gelandet. Dort haben wir gebummelt und eine obergeile Eisdiele entdeckt. Lecker Eis & Kaffee & Cappucino für (viel) Geld. Aber lecker wars.
Dann musste ich mir beim "Dynamo" in der Goschenstraße noch ein zusätzliches Schloss für mein Fahrrad kaufen. Ich habe zwar zwei starke Schlösser mitgenommen, aber leider die dazugehörigen Schlüssel zu Hause vergessen. Ooh neiin!
Nun sind wir in Bremen Borgfeld an den Wümmewiesen in der von uns so geschätzten Natur, umgeben von Pappeln, Wiesen, Vögeln, Kühen - und der Wümme. Eigentlich brauchen wir nicht mehr ...
Unsere Weiterfahrt ist für Montag geplant.
Montag
Schon sind wieder drei schöne Tage ins Bremerland gegangen und wir haben ein Klassentreffen und Freunde wiedergetroffen. Ein langes, aktives Wochenende.
Nun packen wir unsere sieben Sachen, kaufen noch den Kühlschrank und die Obstkiste voll und fahren gen Osten. Wir haben einen Zwischenstopp in Lüneburg. Diese Stadt liebt meine bessere Hälfte und so "mussten" wir dort Mittag essen in der Altstadt. Wat iss dat schön. Anschließend noch ein kleiner Schlendergang durch die Gassen und dann sind wir auch schon weiter.
Wir kommen am Spätnachmittag in der Mecklenburgischen Seenplatte an und machen verschiedene Campingmöglichkeiten aus. Dabei werden wir schnell fündig, da wir die beiden teueren Plätze einfach ignorieren. Über 50 € pro Übernachtung ist dann doch schon so zwischen unverschämt und nur noch gierig. In Jabel bleiben wir drei Tage, so unser Plan. Der Platz ist einfach, hat aber alles zu bieten, sogar ein Restaurant, wenn wir wollen. Es ist wenig los und wir genießen genau das und unseren Platz direkt am Wasser des Jabelischen Sees, umgeben vom Fleesensee, Kölpinnsee und dem großen Müritz.
Wir haben immer noch 25° wie nachmittags und beschließen, morgen am Dienstag gleich eine Seeumrundung mit den Rädern.
Dienstag, 19. Sep.
Es ist ein Sonne-Wolkenmix und sehr, sehr windig. Eigentlich stürmisch. Wir machen uns auf den Weg und fahren für die Mittagspause ins etwa 12 Km entfernte Waren, ein nettes Städtchen. Zuvor besichtige ich noch kurz die alte Backsteinkirche in Jabel.
In Waren ist Markt und voll. Was uns auffällt: es sind (geschätzt) 90 % aller Menschen alt; und zwar ab etwa Mitte 60 aufwärts. Fast keine jungen Leute. Wir sind auch nicht mehr die Jüngsten, fühlen uns aber angesichts des Publikums jung.
Mittags gibt es heute mal vietnamesich. Die Ente war gut und mager, das Gemüse reichlich und knackig. Die Garnelen auch, aber die Soße eine mittelschwere Katastrophe. Letzteres hat min Fru nicht angerührt.
Nach dem Abstecher nach Waren ging es drei Km zurück, um den Kölinsee und den Fleesensee zu umrunden. Man, was für ein Wind! Irre stark und zu 70 % unserer Gesamttour heute von vorne. Wir kamen von Grabenitz über Malchow und weitere kleine Orte wieder zurück und hatten etwa 70 Km zurückgelegt und waren zufrieden geschafft.

Abends haben wir uns Pfifferlinge mit Omelette gegönnt, natürlich frisch & selbst zubereitet. Und das war dann auch schon unser aktiver Dienstag. Und Hundi hat alles in seinem Hänger wunderbar mitgemacht und ist natürlich auch ordentlich gelaufen.
Was uns aufgefallen ist: wir sind weite Strecken weit ab von den Seen gefahren. Wir glaubten, die Route hält sich eng am See, dem ist aber nicht so. Aber man kann häufig immer eine schöne Stelle am See finden zum Baden, relaxen und dergleichen.
Mittwoch, 20. Sep.
Wir fahren wieder nach Waren. Aber nur dorthin. Zuvor haben wir unser Mittagsmenü am Platz eingenommen; nämlich am Campingplatz. Es gab Fisch & Chips und Kotelett und Bratkartoffeln. Lecker und gut. Kein Reinfall.
Waren selbst haben wir vor allem mit Fahrrad erkundet und "unsere" Eisdiele erneut aufgesucht, was kein Fehler war. (Erst am nächsten Tag haben wir gesehen, dass die Stadt deutlich größer ist als wir angenommen hatten, als wir unsere Reise fortgesetzt haben. Aber wir haben den beschaulichen Teil kennengelernt.)
Donnerstag, 21. Sep.
Heute ist Sonne satt angesagt und spätsommerliche 25° angesagt, obwohl wir nun Herbst haben. Nehmen wir gerne mit.
Wir fahren mit Fahrrad nach Malchow, gute 15 Km. Dort kommen wir mittags an und -wie sollte es anders sein?- kehren wir draußen beim örtlichen Italiener ein und gönnen uns ein Menü aus drei Gängen. Astrein!
Anschließend möchte ich die gegenüber auf der anderen Uferseite liegende Klosterkirche besuchen. Wir fahren hin und genießen den Blick auf Malchow, während unser Nessi seinen Knochen (getrocknete Rinderkopfhaut, ja, ja), genießt. Die Klosterkirche entpuppt sich als Teil eines Orgelmuseums. Sicher interessant, aber interessiert mich/uns nicht die Bohne. Somit Zeit und Geld gespart, ab zu "Edeka", um Kühlschrankbefüllung sicherzustellen und dann geht's auch schon wieder zurück. Es werden 38 Km und da wir erst am Nachmittag losgefahren waren, ist angesichts der beginnenden Dämmerung ab kurz vor 19 Uhr der Nachmittag entsprechend kurz. Aber ein wunderschöner Ausflug ist es geworden!
Freitag, 22. Sep.
Heute bewölkt. Am frühen Morgen Regen. Aufbruch nach Polen. Etappenziel: Stargard. Bis es soweit ist, gibt es einen ausgedehnten Spaziergang mit Hundi, ein leckeres Frühstück und eine angenehme Plauderei mit den Campingplatzbetreibern. Alles ganz entspannt.
Wir durchqueren unter anderem Neubrandenburg, was ich so interessant finde, um am liebsten eine Tour durch die Stadt zu unternehmen. Aber unsere Zeitmittel sind begrenzt und so gurken wir mit dem großen MiniCamper weiter.
Wir kommen durch die Uckermark. Und Strasburg ist ausgeschildert. Und es ist klar, dass wir "auf besonderen Wunsch" dort Halt machen und eine Mittagspause einlegen. Es ist ein typisches Örtchen, ein Städtchen. Es gibt einen großen Rewe direkt am Markt, kein Restaurant und einen asiatischen Imbiss. Dort holen wir uns gebratene Nudeln mit Gemüse. Alles ganz einfach, alles ganz vergessen. Menschen, die in wirklich einfachsten Verhältnissen leben. Das einzige, was sich in der Region abhebt, sind die gut ausgebauten Straßen. Ich sage zu min Fru, die Straßen sind der Tatsache geschuldet, dass Angela Merkel in der Region wohnt (oder gewohnt hat?). Sie lacht sich schlapp. Leider glaube ich das trotzdem.
Wir kommen irgendwann in Stargard an. Wir finden einen Parkplatz mit irre vielen Shops und Supermarkt, der als Übernachtungsmöglichkeit empfohlen wird. Wir verbringen tatsächlich eine ruhige, gute Nacht, wenn man davon absieht, dass sich gegen 1 Uhr irgendwelche Leute auf dem mehrere tausend qm großen Platz genau da zum Quatschen verabreden, wo wir parken. Aber es war trotzdem eine erholsame gute und sichere Nacht.
Samstag, 23. Sep.
Wir machen eine ausgedehnte Besichtigungstour durch Stargard. Die kleine Stadt neben der sehr viel bedeutsameren und größeren Stadt Stettin hat eine imposante uralte Stadtmauer und viele Türme aus dem 12. Jahrhundert zu bieten und mehrere Kirchen. Auch davon wieder eine aus dem 12. Jahrhundert aus klassischen Ziegelsteinen gebaut, die wunderbar erhalten geblieben ist. Leider, leider waren auch hier die Kirchen allen geschlossen.
Ansonsten ist Stargard eine eher belanglose und wenig schöne Stadt. Trotzdem hat es irgendwie seinen alten Kern mit einem großen Marktplatz erhalten. Aber eben auch viele unschöne Neubauten aus der Zeit nach dem Krieg. Und das prägt das Stadtbild eben auch und mittlerweile überwiegend.
Aber: wir haben so oberexzellent gut zu Mittag gegessen in einem einfachen bürgerlichen Bistro, wo "der einfache Bürger" sich das leisten kann. Wir waren begeistert! Man kommt rein, bestellt am Treesen und zahlt. Wir haben uns selbstverständlich erstmal an einen Tisch gesetzt, um die ortsüblichen Sitten zu v erstehen (und die Speisekarte nebst mitgebrachter Übersetzungshilfe).
Ich empfehle Bigos. Unbedingt! Das ist so etwas wie das polnische Nationalgericht. Kennt jeder und -richtig zubereitet- ist es der kulinarische Genuss auf Erden. Ich schwöre drauf! Auch die Klöße, die wir geordert haben, waren fantastisch.
Am Spätnachmittag finden wir im typischen Nadelwald zwischen dem jezioro Jamno und der Ostsee direkt an der Straße einen diskreten, aber sehr kleinen Parkplatz, der vielleicht sechs Pkw's Platz zum Parken bietet. Diesseits sind es nur wenige Meter durch den Wald direkt an den Strand zur Ostsee. Gegenüber liegt der See jezioro Jamno. Min Fru macht den Vorschlag, eine kleine Runde zum See, vielleicht eine viertel Runde, zu machen. Da die Sonne schon tief steht und sie sich bald schlafen legt, wäre eine Umrundung, von der wir annehmen, es wären vielleicht 35 Km, ohnehin nicht machbar.
Also radeln wir los, kommen durch urige, alte Ortschaften mit alten heruntergekommenen Häusern, aber auch immer wieder schicken Neubauten, zum Teil reichlich luxuriös.
So tasten wir uns an die Route (der Umrundung des Sees) immer weiter heran und zum Schluss kommen wir bei tiefer Dunkelheit wieder zurück zu unserem Parkplatz. Es wurden ungeplante fette 65 Km. Wir waren völlig kaputt, aber es war schön.
Insgesamt ist dort fast überall ein breiter Radweg entlang der Straßen. Dies ist wohl auch dem touristisch sehr frequentierten Ort Mielno geschuldet. Dieser zieht sich um wenige Km in die Länge und wirkt dadurch riesig und bietet Mini-Disney-Flair. Wir haben Wochenende und viele Futterbuden und Restaurants haben noch geöffnet, aber angesichts des Herbstes ist es nur noch eine Frage von Tagen, wo hier alles in den Winterschlaf fällt. Es gibt auch Campingplätze. Zwei sehr gepflegte solche haben aber schon geschlossen. Somit haben wir auch kaum eine Möglichkeit, als die, auf einen Parkplatz auszuweichen.
Sonntag, 24. Sep.
Eine Radtour ist heute angesagt. Endlich mal wieder. Um den jezioro Jamno. Ein wunderschöner See direkt an der Ostsee und natürlich ein erklärtes Naturreservat. Dafür rücken wir weitere 160 Km weiter Richtung Danzig. Unser Parkplatz in der Nähe eines Tretbottverleihs ist idyllisch, vielleicht der bisher schönste Platz direkt am See. Es kommen viele ortsansäßige Spaziergänger und zeigen sich durch uns ungestört.

Diese Radtour findet wieder zwischen Ostsee und dem See statt und ist sehr beeindruckend. Auch die Polen lieben den Radsport und das Keiting, aber insgesamt ist alles entspannend beschaulich. Wunderschön. Hier umrunden wir die natürliche Idylle um etwa 35 Km. Der große See "nebenan" wird mehr als dreimal so viel ausmachen. Aber wir haben ja noch viel vor.
Wir genießen den Tag, die abendliche Atmosphäre und die morgendliche Frische bei stahlblauem Himmel und knackigen 8°. Wir machen uns allmählich auf nach Danzig, der Stadt Pommerns.
Montag, 25. Sep. bis Freitag, 29. Sep.
Hier folgt bald mehr, haben viele neue Eindrücke aufgesaugt, waren (und sind noch) an der russischen Grenze. Einzelheiten also später mehr an dieser Stelle.
Samstag, 30. Sep.
Bevor wir uns v on diesem schönen Ort verabschieden, gehe ich mit Hundi nochmal zur Ostsee an den Strand. Es soll heute bedeckt werden und leicht regnen. Wir haben ordentlich Wind. Und tatsächlich: die Wellen schlagen gut einen Meter hoch und das Meer sieht bedrohlich anziehend aus. Selbst Nestor hat Respekt vor Wellen und der Lautstärke des Windes, aber der Jagdinstinkt und Disziplin, den Ball aus den Wellen zurückzuholen, ist stärker. Hund wie Herrchen sind begeistert. Ein schöner Abschluss von der Ostsee für dieses Mal.
Wir machen uns nun auf von unserem Camp Krynica Morska, natürlich im Nationalpark vor der kurischen Nehrung, unweit von Königsberg, heute Kaliningrad. Wir fahren nach Frauenburg, heute Frombork, der Geburtsstadt des Nikolaus Kopernikus. Das ist der Mann, der um 1540 der Welt erzählt hat, dass die Erde keine Scheibe ist, sondern diese sich um die Sonne dreht und überhaupt ein Planet sei. Und die Kirche nahm immer an und vertrat die Ansicht, man würde von der als Scheibe gedachten Erde fallen, sollte man versuchen, das Ende zu erreichen, und ins Fegefeuer runterfallen. Also bekam er viel Stress mit den Katholiken.
Natürlich gibt es ein leckeres Fischrestaurant direkt am Haff, dessen Besuch wir uns natürlich nicht verkneifen. Es hat Zander und Steinbutt gegeben. Die Speisekarte war einerseits umfangreich, weil viel angeboten, andererseits prägnant gehalten, da kein Geschwafel, sondern nur kurz und knapp die Worte (Fischarten) benannt werden. Und alles dreisprachig: polnisch, deutsch, russisch. Nix weiter. Die Kommunikation klappte aber diesmal in astreinem Englisch.
Weiter geht's nach Masuren und schlagen unser Nachtlager an einem See in unmittelbarer Nähe der Wolfsschanze auf, dem damaligen Führerhauptquartier nah an der heutigen russischen Grenze. Es ist stockdunkel nach Sonnenuntergang, der hier eine knappe Stunde früher stattfindet als in unseren heimischen Gefilden. Und irgendwie mutet alles ganz schön mulmig an.

Die Polen haben aus dem damaligen Hauptquartier ein Informationspunkt gemacht und ist in polnisch und englisch gehalten. Wir sind einerseits sehr neugierig auf die geschichtsträchtige Stätte, wo Graf von Staufenberg am 20. Juli 1944 das Attentat auf den Führer des Verderbens verübte. Anererseits ist es aber ganz schön dunkel hier - und gruselig. Wir werden sehen. Morgen lassen wir unseren MiniCamper jedenfalls hier stehen und fahren mit Rädern hin. Fürs erste Gute Nacht.
Keine 80 Meter von unserem Nachtplatz ist ein Bunker. Ein reiner Beobachtungsposten, wie es scheint. Den haben wir erst bei der Morgenrunde mit dem Hund bemerkt. Sehr effektiv getarnt. Und begehbar und dunkel wie die schwärzeste Nacht ist er auch. Ich hole meine Funzel aus dem MiniCamper und schicke dann den Hund vor. Der hat aber keinen Bock und geht, wenig motiviert, voran. Als ob er es geahnt hatte: es gibt einen abgewinkelten Raum vom Eingang. Keinen Keller oder unterirdischen Gang. Das wars. Aber Herrchen & Frauchen waren äußerst skeptisch. Sicher ist sicher.
Dann aber ab zur Wolfsschanze. Diese erreichen wir schnell und zahlen einen kleinen Eintritt. Wir hätten sogar im Führerhauptquartier einen Stellplatz für Camper mit Stromanschluss bekommen können. Unglaublich!
Die Anlage ist kurz vor Kriegsende zu zerstören versucht worden von den Nazis. Die bis zu acht Meter dicken Betonwände waren aber bis jetzt nicht zerstörbar. Nicht nur deshalb entschied man sich für eine authentische Dokumentation. Ich finde, diese ist unaufdringlich, informativ und gelungen. Und sie ist in vier Sprachen begleitet: polnisch, englisch russisch und deutsch. Ein Besuch ist empfehlenswert.
Wir fahren nach zweieinhalb Stunden Lagepeilung im Führerhauptquartier ins nahegelegende Rastenburg, heute Kętrzyn und finden zwei typisch polnische und gepflegte Restaurants. Im einem dürfen wir nicht mit Hundi rein (dann wolln wir sowieso nicht!). Im anderen haben wir sonntäglich sehr gut gegessen (es gab Ente mit kleinen Klößen und lecker Salat und Soße; danach ein wunderbarer selbstgeachter Kuchen mit Sahne und Früchten und einen Kawa). Oh man - wie früher bei Muttern. Dreimal Daumen hoch!
Wir fahren weiter von Nord Richtung Süden zur masurischen Seenplatte. Darüber berichte ich später weiter.
Heute sind wir in Warschau. Nach einer sehr, sehr verkehrsreichen vierspurigen Autobahn und durch die Stadt, haben wir endlich einen Fordhändler gefunden, der für morgen einen Termin geben konnte für die Überprüfung und Austausch von Bremnsbelegen, Bremsscheiben & Co. Die Verschleißanzeige macht seit zwei Tagen einen Larry, aber die metallischen Geräusche, die von hinten rechts kommen, waren schon vorher da. Dann wollen wir mal hoffen, dass der große Fordhändler (fünf in Warschau!) uns tatsächlich helfen wird. Der erste hatte nämlich keine Termine frei. Weiteres später.
Zumindest haben wir heute am 3. Oktober 27°. Sehr warm in Warschau. Und wir haben einen Parkplatz für die Nacht etwa 12 Km außerhalb des Stadtzentrums an einem See im Grünen. Macht alles einen angenehmen Eindruck.